Drei gute und ein schlechter Tag

Es ist ein Rennen der Superlative – das Mediterranean Epic. Im UCI-Weltverbandkalender als Hors Class kategorisiert (höchste Klasse). Bereits dreimal stand Ramona Forchini am Mehretappenrennen in Spanien am Start. Allemal nahm sie den Gesamtsieg nach Hause. Es gilt also: Alle gegen Forchini!

 

Wieder wartete starke Konkurrenz auf Forchini – nicht nur die amtierende XCO Weltmeisterin, Evie Richards, sondern auch die amtierende XCM-Europameisterin, Natalia Fischer, galt es zu schlagen.

Es waren vier Tage voller Eindrücke, Erfahrungen und Emotionen. Mit zwei Etappensiegen, einem zweiten und einem sechsten Rang schloss Ramona die Gesamtwertung auf dem etwas unglücklichen 4. Rang ab. «Eigentlich war ich bereit, um für einen weiteren Gesamtsieg zu kämpfen und meine Siegesserie fortzusetzen. Nach der Epic-Hälfte war ich stets noch Leaderin und es sah vielversprechend aus. Doch ich machte mir selber einen Strich durch die Rechnung.»

Denn auf der dritten und längsten Etappe unterlief ihr einen entscheidenden Fehler: In einem Abschnitt fuhr sie zu nah an Evie Richards auf, sah einen fiesen Stein nicht, konnte nicht mehr ausweichen und erlitt dadurch einen Plattfuss vorne. Sie verlor viel Energie und wichtige Minuten. Nach dem Reifenwechsel fand sie ihre anfänglich gute Pace nicht wieder und gab an diesem Tag die Gesamtführung mit üblen 25min Rückstand ab. «Da wusste ich sofort: Es ist vorbei mit dem diesjährigen Gesamtsieg!», so Forchini enttäuscht.

Doch auch ohne Option auf den Gesamtsieg lässt Forchini am letzten Tag nichts anbrennen und siegte erneut. «Das war Charakter, nach einem solch schlechten Tag zu gewinnen – das war eine unglaubliche Antwort auf gestern.», so ihr glücklicher Teamchef Joe Broder. Obwohl das an der Gesamtwertung nichts mehr änderte, ist die St.Gallerin stolz auf ihre Leistung: «Hätte mir jemand gesagt, ich gewinne zwei Etappen und beende eine auf dem zweiten Rang, hätte ich sofort unterschrieben. Schade, konnte ich die Gesamtwertung nicht verteidigen, das wäre das i-Tüpfli gewesen. Aber das ist Sport – manchmal gewinnt man und manchmal lernt man. Es war super schön wieder Teil dieser perfekt organisierten Veranstaltung gewesen zu sein und ich konnte die Atmosphäre mit den vielen Fans sehr geniessen, vielen Dank!»

 

Nun reist die St.Gallerin direkt nach Chelva, wo sie auf ihr Team trifft. Gemeinsam bestreiten sie die kommenden zwei Wochen zwei XCO-Rennen (Chelva/Banyoles).